abc markets News 01/13 | Das Magazin für den cleveren Einkauf | 13.01.2013 |
In einem von Land, Bund und EU kofinanzierten Forschungsprojekt wurde der Zustand der restlichen, noch vorhandenen Salzlacken des Nordburgenländischen Seewinkels evaluiert.
Aushängeschild Lange Lacke |
|
Seerandlacken Anders als die beiden beschriebenen Lacken des zentralen Seewinkels haben sich die Lacken, die sich entlang des Ostufers des Neusiedler Sees von Podersdorf bis Apetlon ziehen, einen viel höheren Salzgehalt bewahren können. Trotzdem, auch diese Lacken wurden, insbesondere durch umfangreiche Baggerungen, nicht nur morphologisch, sondern in ihrem gesamten Chemismus gravierend verändert. Auf einer asphaltierten Dammstraße ist der Obere Stinkersee in der Flur „Hölle“ an der Gemeindegrenze zwischen Illmitz und Podersdorf gut erreichbar. Allerdings wurde diese Straße mitten durch die Salzlacke gelegt und trennt seit den 1950er Jahren den Nordteil, die sog. Lettengrube, vom Hauptteil ab. Gleichzeitig wurde am Südende ein Entwässerungsgraben angelegt, der seither den Wasserstand auf sehr niedrigem Niveau einreguliert. Die Folge war der Zerfall des Oberen Stinkersees in nicht weniger als 4 Folgelacken: Neben der erwähnten Lettengrube spaltete sich der Mittlere Stinkersee sowie der Wollfswörth ab. Die Fläche des heutigen Stinkersees umfasst daher mit knapp 50 ha weniger als die Hälfte des Stinkersees vor 60 Jahren (106 ha). Ähnliches gilt für alle der ca. 20 Seerandlacken. Im Lauf des Projekts hat sich immer deutlicher herauskristallisiert, dass die größte Bedrohung für die Salzlacken von der gezielten Absenkung des Grundwassers durch überzogene Entwässerung (Gräben) ausgeht. Hier ist zuerst anzusetzen, wenn eine Umkehr dieser Entwicklung herbeigeführt werden soll.
Der ausführliche Bericht zum Projekt kann vom Naturschutzbund Burgenland oder vom Autor bezogen werden. |
Dr. Rudolf Krachler, 1953, Chemiker, Limnologe, Universitätslektor.
Zahlreiche Publikationen, Gutachten und Projekte auf dem Gebiet der
Salzlebensräume."
|